Vereinsgeschichte

Es war einmal ein Gesangsverein. Dessen Männer trafen sich ab und zu in der Gaststätte „Zum Reichskanzler“ zum Kegeln. So oder ähnlich hat es am 08.09.1951 mit dem Kegelsport in Bennewitz begonnen. Zwölf Leute waren sie, die „Männer der ersten Stunde“; unter ihnen Hans Mank und Fritz Michalke, der erste Sektionsleiter. Der Zuspruch gab ihnen Recht.

Neben den Männern gab es bald eine Frauen-Abteilung und der Verein bekam auch einen Namen – BSG Chemie Bennewitz.

Trägerbetrieb war das Schamotte-Werk. 1957 bauten sich die Kegler eine Zwei-Bahnen-Anlage, die den Grundstein für erfolgreiche Wettkämpfe bildete. 1965 brachte einen neuen Vereinsnamen: Stahl Bennewitz.

Der aber blieb nicht allzu lange bestehen. Als die Schamotte dem Silikatwerk Brandis einverleibt wurde, wollte das Kombinat vom sportlichen Erfolg der Bennewitzer profitieren. Konsequenz war – sicherlich nicht freiwillig – die Umbenennung in Stahl Brandis – Abteilung Bennewitz.

In die Saison 1971/72 fallen noch weitere Veränderungen. Zwischen Weihnachten und Silvester begann der Umbau der Kegelbahn in eine Vier-Bahnen-Anlage, wiederum in Eigeninitiative. Viel Arbeit und Mühe investierten die Sportler hier, ehe im August die neue Trainings- und Wettkampfstätte eingeweiht werden konnte. Gespielt wurde für vier Jahre mit einer Aufstellautomatik „Marke Eigenbau“ von Albrecht Liebers, selbst einmal Aktiver der 1. Mannschaft und dann stellvertretender Sektionsleiter.​

1977 erhielt die Bennewitzer Kegelbahn als eine der ersten in der DDR eine hochwertige Automatikanlage nach schweizerischen Know-How (beim Einbau etwa 3.000 Arbeitsstunden der Sportler).Das Jahr 1990 brachte auch für unseren Verein eine entscheidende Wende. Aus der früheren Stahl-Kombination Brandis/Bennewitz“ ging mit der Vereinsbildung der heutige KSV 51 Wurzen-Bennewitz hervor, den Sportfreund Klaus Schulze ab Juli 1991 als Vorsitzender leitete.

Trotz beachtlicher Erfolge kam die bange Frage auf den Verein zu: „Was wird aus der Kegelbahn?“ Mit der Übernahme des Trägerbetriebes, dem VEB Silikatwerk Brandis, in Treuhandvermögen begann der Kampf um die Erhaltung der Sportstätte. Der Vorstand setzte sich das klare Ziel, die Kegelbahn zu erhalten. Die günstigste Alternative dafür bildete die Übernahme in kommunales Eigentum mit dem Ziel der Rückübertragung in die Hände des Vereins.

Daraufhin stellte die Gemeinde Bennewitz im Oktober 1992 den Antrag auf kostenlose Übertragung bei der Treuhand.In zahlreichen Gesprächen wurden sich Bürgermeister Werner Moser und der Vereinsvorsitzende Klaus Schulze dann mit Beginn des Jahres 1993 über die Nutzung durch den KSV 51 Bennewitz einig. Wichtigstes Anliegen in weiteren Gesprächen mit der Kommune war die gesamte Rekonstruktion der Sportanlage und deren anschließende Übergabe in Vereinseigentum.

Ein trauriger Anlassließ die Bennewitzer Kegler im Juni 1997 in den Schlagzeilen erscheinen. Die Sportstätte wurde kurz vor der Übergabe durch die Gemeinde an den Verein Opfer eines verheerenden Brandes. Nur durch die Solidarität der Kegelsportvereine in Pausitz, Brandis und Wurzen war es möglich, den Wettspielbetrieb mit begrenzten Trainingsmöglichkeiten fortzuführen. Heimspiele waren nun Auswärtsspiele. Durch die Weitsicht der Verantwortlichen des Vereins und der Gemeinde Bennewitz wurde beschlossen, eine neue und moderne Anlage zu bauen. Von nun an machten die Bennewitzer „Nägel mit Köpfen“.  Im Vorfeld standen zahlreiche bauliche, rechtliche und arbeitstechnische Fragen zur Klärung. Dann endlich wurde der erste Spatenstich vollzogen. Nach Fertigstellung des Rohbaus und der Gewerke durch die Firmen unter Aufsicht des Projektierungsbüros Jordan leisteten auch die Vereinsmitglieder viele freiwillige Stunden für ihre neue Kegelanlage. Nach nur 2-monatiger Verzögerung war es dann soweit. Am 1. Mai 1999 fand die feierliche Einweihung des Kegelzentrums „Neun Eichen“ statt. Führende Vertreter des Muldentalkreises aus Politik, Wirtschaft und des Sportes sowie geladene Gäste wurden Zeugen eines historischen Momentes für die Bennewitzer Keglerinnen und Kegler. Bürgermeister Werner Moser übergab symbolisch den Schlüssel in die Hände des Vereinsvorsitzenden Klaus Schulze und gleichzeitig den Nutzungsvertrag über 30 Jahre.

Zu diesem Zeitpunkt ahnte niemand, das die neu errichtete, hochmoderne 6-Bahnen-Anlage nur 3 Jahre später vom Jahrhunderthochwasser schwer beschädigt werden würde. Am Vormittag des 13. August 2002 überschwemmte die Mulde das Vereinsgebäude und verursachte einen Gesamtschaden von 290.000 Euro. Sofort waren Sportfreunde und Freiwillige vor Ort, um die Schäden zu beseitigen. Es wurden Löcher in die Außenwände gehackt, damit das Wasser abfließen konnte. Im gesamten Erdgeschoss stand das schlammige Wasser 80 cm hoch. Täglich waren bis 40 Helfer auf der Bahn, die auf einer Fläche von 420 Quadratmetern die Platten, den Unterbau und Beton herausrissen. Auch das Mobiliar der Gaststätte war nicht mehr zu gebrauchen. Über 20 Container Schutt wurden in dieser Zeit abtransportiert. Nach der Renovierung und einer wochenlangen Trocknung mit Spezialgeräten konnte die Firma Funk mit dem Bahneinbau beginnen. Genau 4 Monate später wurde die Kegelbahn im Rahmen der Weihnachtsfeier wiedereröffnet. Alle 13 im Spielbetrieb stehenden Mannschaften – darunter zu diesem Zeitpunkt 5 auf Landesebene – fanden bei benachbarten Vereinen Trainingsmöglichkeiten. Fahrtstrecken nach Pausitz, Nerchau, Hohnstädt, Wurzen, Thallwitz und Lüptitz wurden gern in Kauf genommen.